Therealkareneliot is an Open Facebook Account which can be used by anyone. The password always stands in the cover photo. In this way Karen becomes what she was always meant to be – a real collective identity, seen as one person from the outside.

For artistic practice it is important to understand that there is no original work and everything is a remix. Without the ideas and thoughts and feelings of others you are nobody, so let’s just radically embrace everybody!

Some Screenshots and Comments (German)

1. Wie funktioniert der offene Account?

Das Passwort, das hin und wieder geändert wird, ist stets im Profilbild des Accounts zu finden. Wenn eine Karen das Design ändert, fügt sie die jeweils aktuellen Zugangsdaten via Photoshop hinzu.

Die Zugangsdaten wanderten vom unteren Rand des Bildes nach oben. Das ist bemerkenswert, denn auf diese Weise sind sie nicht sofort sichtbar, wenn man die Seite öffnet. Da der obere Rand von Facebook-Profilen immer leicht abgeschnitten ist, muss man erst etwas nach oben scrollen, um das Passwort zu sehen. Somit bleibt die Offenheit des Accounts versteckt.

So entwickelte sich im Laufe der Zeit der Stil des Accounts von einem abstrakten, gesichtslosen Auftritt zu einer persönlichen, fiktiven Selbstdarstellung.

2. Gleichzeitige Nutzung des Accounts

Es sind immer mehrere Leute gleichzeitig online. Wie viele kann man nicht genau sagen, da man eingeloogt sein kann, aber gerade nicht aktiv.

Die Karens, die online sind, können parallel und unabhängig von einander posten, schreiben, chatten und kommentieren.

Auf diese Weise entstehen immer wieder absurde Situationen und nach außen hin irritierendes, widersprüchliches Verhalten.

3. Identitätskrisen

Wenn man sich einloggt und mit den Möglichkeiten des Karen-Eliot-Seins spielt, stößt man schnell an die Grenzen der eigenen Kreativität.

Wie könnte man sein, wenn man alles sein könnte? Ohne die üblichen Zwänge des sozialen Lebens, in das wir sonst eingebettet sind?

4. Provokation

Natürlich ist die Möglichkeit, alles zu sagen, was man will, ohne dass man persönlich Konsequenzen dafür tragen müsste, sehr verführerisch für Provokateure:

5. Private Chats

Aber auch private Dramen werden vor allem in der Message-Sektion ausgetragen:

6. Ausweitung auf andere Plattformen

Da Facebook auf vielen anderen Plattformen genutzt werden kann, um dort wiederum Nutzerkonten anzulegen, hat sich das Prinzip des offenen Accounts ausgehend von Karens Facebook auf weitere Social Media Seiten ausgedehnt. Dazu gehören Pinterest, LinkedIn, Xing, Academia, sowie einige Zeitungs-Zugänge wie Blendle oder Zeit Online:

7. Lust auf Destruktion

Der Karen Eliot Account wird hin und wieder von Nutzern gelöscht – oft nachdem Karen in brisante Diskussionen verwickelt war, manchmal aber auch einfach nur aus Langeweile, Einfallslosigkeit und einer gewissen Lust an Zerstörung:

8. Wo sind wir und wenn ja, wie viele?

In den Security-Einstellungen, kann man sehen, in welcher Gegend welche Geräte und Browser auf dem Account eingelogt sind.

Plötzlich spricht Karen auch Persisch und ist offensichtlich in eine heikle politische Diskussion verwickelt:

Die gesamte Diskussion gibt es hier als PDF Download.

Who is the real Karen Eliot?

Psychometrische Analyse einer kollektiven Persönlichkeit

Mit Hilfe von Analyse-Software wird der Account untersucht um ein Psychogramm von Karen Eliot zu erstellen. Auf diese Weise werden Fragen nach Alter, Nationalität, Gender, sexuelle Orientierung, sozialem Milieu und Bildungsstand beantwortet und wir können uns einen sehr persönlichen Eindruck von Karen verschaffen.

(Vorerst konzentriere ich mich auf freie Software, jedoch könnten mit kostenpflichtigen Analyse-Tools eine wesentlich größere Datenmenge erhoben werden. Dies würde eine detaillreichere Darstellung von Karen Eliot ermöglichen.)

1. Cambridge University – The Psychometrics Centre

Das wohl bekannteste psychometrische Auswertungsmodell basiert auf den Big Five oder auch OCEAN-Modell :

Bei den Big Five (auch Fünf-Faktoren-Modell, FFM) handelt es sich um ein Modell der Persönlichkeitspsychologie. Im Englischen wird es auch als OCEAN-Modell bezeichnet (nach den entsprechenden Anfangsbuchstaben Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism).

Ihm zufolge existieren fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit und jeder Mensch lässt sich auf folgenden Skalen einordnen:

Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
Extraversion (Geselligkeit),
Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).

Die Entwicklung der Big Five begann bereits in den 1930er Jahren mit dem lexikalischen Ansatz, den Louis Thurstone, Gordon Allport und Henry Sebastian Odbert verfolgten. Diesem liegt die Auffassung zugrunde, dass sich Persönlichkeitsmerkmale in der Sprache niederschlagen; d.h. es wird angenommen, dass alle wesentlichen Unterschiede zwischen Personen bereits im Wörterbuch durch entsprechende Begriffe repräsentiert sind. Auf der Basis von Listen mit über 18.000 Begriffen wurden durch Faktorenanalyse fünf sehr stabile, unabhängige und weitgehend kulturstabile Faktoren gefunden: die Big Five.

Die Big Five wurden später durch eine Vielzahl von Studien belegt und gelten heute international als das universelle Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung. Sie wurden innerhalb der letzten zwanzig Jahre in über 3.000 wissenschaftlichen Studien verwendet. (Wikipedia)

Daten erhoben am 2.11. 2017 auf Basis der Analyse-Software des Psychometrie-Forschungszentrums der Cambridge University: